Die Insel Kisselwoerth

Historischer Rückblick

Die Bewirtschaftung der der Insel, die erheblich kleiner und ohne Pappelwald war, ist bis heute keine leichte Aufgabe. Wegen ständiger Hochwasser war der der „Alte Hof“ im 17.Jahrhundert jahrelang unbewohnt.
Die Liste der Pächter geht in der Ortschronik bis ins Jahr 1678 zurück. Wobei die Insel mit Sicherheit schon viel länger genutzt wurde. Vom militanten Wiederstand der Leinereiterzunft gegen die „moderne“ Dampfschiffahrt bis zur Geschichte von 1674, wo Nackenheimer Fährmänner, angeblich zwei Reitersoldaten ermordet und auf Kisselwoerth „verscharrt“ hätten , gibt es viele Geschichten um Kisselwoerth.
Nach einem Eintrag zur Königswahl von Konrad I. im Jahr 1024  ,heißt es zu Beispiel : "Sie taffen sich zu Geheimverhandlungen auf der Insel (Kisselwoerth) im Rhein" ? Da die Stämme teils in „Kamba“ gegenüber Oppenheim, und teils Richtung Lörzweiler lagerten, wäre dies ein neutraler Punkt gewesen. Beweise dafür gibt es nicht.


Der Mühlarm, der Kisselwoerth vom Festland trennt, war im Winter ein ruhiger Liegeplatz für die großen Schiffsmühlen. Bei „Eisgang“ in harten Wintermonaten, hatten die Nackenheimer „Volksfeststimmung“ und es gab Ochsengrill und Glühwein auf dem zugefrohrenen  Mühlarm.
Nur die Schiffsmüller , deren Mühlen vom Eisdruck stark in Leidenschaft gezogen wurden, fanden
Die Situation wohl weniger lustig?!

Die Karte von 1914 zeigt die „Kleinen Inseln“ und die Umrisse der heutigen Inseln.

Inselhof im Eis

Der Mühlarm im Eis

Die alte typische Schiffsmühle.

Fassbau auf dem Rhein

Weinfassbau auf dem Eis

Die alten Mühlen vor dem Inselhaus

Das alte Haus (im Hintergrund)

Frau Lippert 

Der Inselhof

Familie Lippert hatt Besuch

Die Familie Hofmann 

Alte Postkarte von ca. 1910

Familienfoto Hofmanns

Lipperts haben Besuch 

Karte Insel Kisselwoerth

Hochzeit im Inselhof

Die Fahrt zur Kirche

Erster Strom-baumeister

Nach dem Verkauf des Inselbesitzers um 1910, ubernahm der Staat Gebäude und Streuobstwiesen.

Die Pächter waren jetzt die Strombaumeister vom Wasserwirtschaftsamt mit Familie.

Zwar gab es jetzt eine Stromanbindung und elektrisches Licht , aber sonst keinen „Luxus“ der den arbeitsreichen Tag leichter gemacht hätte. Obstbau, Viehzucht und die Arbeit am Uferbau liessen keine Freizeit zu. Der Landgang zum Sonntagsgottesdienst oder Besuch vom Festland waren die wenigen Ablenkungen um die Arbeit für ein paar Stunden zu vergessen.

Die Tücken des  Insellebens haben zwei Strombaumeister mit dem Leben bezahlt.

Georg Hofmann ist 1931 im Mühlarm ertrunken und Nachfolger Menger starb an einer Lungenentzündung die er sich beim Uferbau zugezogen hatte.

Die Familie Lippert und Nachkommen gaben das Inselleben ca. 1970 auf und zogen aufs Festland.

Danach kaufte die Gemeinde Nackenheim das Anwesen und vermietete den Hof an oft wechselnde Pächter.

Leider wurde das „Alte Haus“ abgerissen und die Stromleitung beim Bau der Schnellstraße am Landufer gekappt. Der heutige Hof steht zwar unter Denkmalschutz, ist dadurch aber nicht leichter zu erhalten.